Umfrage: Black Friday bei Verbrauchern weiterhin beliebt

Berlin, 21. Oktober 2020. Kaum ein Tag ist unter Händlern so umstritten wie der Black Friday. Die einen Händler laden Jahr für Jahr zum Ausverkauf. Andere Händler kritisieren, der Black Friday erzeuge keine zusätzliche Nachfrage: Verbraucher warteten mit ohnehin geplanten Käufen nur bewusst, bis die Preise fallen. Wer auch immer Recht hat – die Umsätze stiegen bislang Jahr für Jahr: Noch 2017 gaben Verbraucher am Black-Friday-Wochenende „nur“ 1,7 Milliarden Euro aus, 2018 waren es dann 2,4 Milliarden Euro und letztes Jahr schließlich 3,1 Milliarden Euro. Viel spricht dafür, dass sich der Aufwärtstrend dieses Jahr fortsetzt, denn die Stimmung der Verbraucher ist nahezu ungetrübt. Das zeigt eine Umfrage des Verbraucherforums mydealz.

 

Das Verbraucherforum mydealz befragt Verbraucher seit dem Jahr 2017 zum Black Friday. Auch dieses Jahr hat mydealz 2.022 Verbraucher gezielt zu ihren Plänen für den diesjährigen Black Friday und ihre Erfahrung aus früheren Jahren befragt. Das Stimmungsbild fällt trotz der Covid19-Pandemie positiv aus: In Konsumverzicht übt sich, der Umfrage zufolge, kaum ein Verbraucher. Stattdessen steigen die durchschnittlichen Ausgaben: Statt wie im Vorjahr „nur“ 222,20 Euro auszugeben möchten Verbraucher dieses Jahr am Black Friday für durchschnittlich 272,14 Euro einkaufen. Sie planen also nicht weniger, sondern 22,47 Prozent mehr auszugeben als noch 2019.

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Gestiegen ist die Ausgabebereitschaft vor allem bei den Männern: Am diesjährigen Black Friday möchten sie durchschnittlich 325,42 Euro ausgeben. 2019 waren es noch 258,44 Euro. Auch Frauen greifen dieses Jahr etwas tiefer in die Tasche: Die vom Marktforschungsunternehmen Statista für mydealz befragten Frauen planten letztes Jahr noch, 193,53 Euro am Black Friday auszugeben. Für dieses Jahr haben weibliche Verbraucher indes ein Budget von 218,86 Euro.

 

Der Black Friday findet vor allem online statt

Ein Grund für steigende Ausgaben könnte der generelle Trend hin zum Online-Shopping sein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) gibt auch im Hinblick auf einen möglichen zweiten Lockdown zwar zu bedenken: „Die Verbraucher verharren für die kommenden drei Monate in einer eher abwartenden Haltung“. Von der eingetrübten Konsumstimmung sind klassische Händler indes viel eher betroffen als Online-Händler. Allein im dritten Quartal setzten Online-Händler mit 19.329 Millionen Euro 10,66 Prozent mehr um als noch im Vorjahr.

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Am klassischen Einzelhandel ging das Black-Friday-Geschäft in den letzten Jahren aber ohnehin eher vorbei. Zwar haben sich in den letzten Jahren mehr und mehr Einzelhändler zusammengeschlossen, um am Black Friday Verbraucher mit Rabatten in die Innenstädte zu locken. Traditionell ist der Black Friday aber ein Shopping-Event, das vor allem online stattfindet. Das sieht auch dieses Jahr nicht viel anders aus: Zwar planen 37,31 Prozent der Verbraucher, die am Black Friday einkaufen möchten, im klassischen- und im Online-Handel nach passenden Angeboten zu suchen. Nur auf den klassischen Handel wollen sich aber gerade einmal 0,17 Prozent der Verbraucher konzentrieren während mehr als jeder Dritte (37,31 Prozent) am Black Friday nur online auf Schnäppchenjagd geht.  

 

Verbraucher sammeln am Black Friday mehrheitlich positive Erfahrungen

Positiv dürften sich auch die Erfahrungen vieler Verbraucher aus früheren Jahren auf das diesjährige Black-Friday-Geschäft auswirken: Das Gros der Konsumenten hat in den letzten Jahren am Black Friday positive Erfahrungen gesammelt: 92,87 Prozent der von mydealz befragten Konsumenten haben schon einmal am Black Friday eingekauft und 83,77 Prozent haben hierbei positive Erfahrungen gesammelt: 29,03 Prozent erklärten, sie seien „eher zufrieden“ gewesen. 41,21 Prozent waren „zufrieden“ und 13,53 Prozent sogar „sehr zufrieden“.

 

Nur jeder sechste Verbraucher, der schon einmal am Black Friday etwas eingekauft hat, hat dabei keine positiven Erfahrungen gesammelt. 9,07 Prozent stuften ihre Erfahrungen bei der mydealz-Umfrage als „neutral“ ein, 6,09 Prozent zeigten sich „eher unzufrieden“ und in Summe lediglich jeder Hundertste war entweder „unzufrieden“ (0,82 Prozent) oder sogar „sehr unzufrieden“ (0,26 Prozent).

 

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Geringe Auswahl und Verfügbarkeit sind Hauptkritikpunkte

Die Gründe, weshalb Verbraucher ihre bisherigen Erfahrungen am Black Friday nicht als positiv einstufen, sind divers: 67,09 Prozent dieser Verbraucher erklärten, sie hätten am Black Friday „kein passendes Angebot gefunden“. 28,93 Prozent mussten feststellen, dass ihr Wunschprodukt „bereits vergriffen“ gewesen ist. Weitere 29,17 Prozent – Mehrfachantworten waren bei dieser Frage möglich – ärgerten sich, der tatsächliche Rabatt sei „viel niedriger“ gewesen als vom Händler angegeben und 6,41 Prozent monierten, die Lieferung hätte „viel länger gedauert als angegeben“.

 

Die meisten Verbraucher kritisierten also eher die fehlende Verfügbarkeit von Angeboten. Auf den Händler führten hingegen nur wenige Verbraucher ihre Enttäuschung zurück. Nur 4,65 Prozent der nicht zufriedenen Verbraucher beklagten, der Händler hätte ihren Black-Friday-Kauf im Nachhinein storniert. 2,12 Prozent gaben an, das Produkt hätte „anders als auf den Fotos“ ausgesehen und 0,91 Prozent kritisierten, die Angaben zum Produkt seien „irreführend“ gewesen. Weitere 0,91 Prozent mussten feststellen, dass das Produkt „beschädigt geliefert“ wurde und 0,73 Prozent beklagten, die Lieferkosten seien „deutlich höher als gedacht“ gewesen.

 

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Angesichts dieses Stimmungsbilds spricht aus Online-Händlersicht vieles für ein erfolgreiches Black-Friday-Geschäft: Online-Shopping boomt zurzeit ohnehin. Die meisten Verbraucher haben bislang gute Erfahrungen am Black Friday gesammelt und nicht wenige Konsumenten planen erklärtermaßen, am Black Friday mehr auszugeben als noch 2019.

 

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Quellen

 

Handelsverband Nordrhein-Westfalen, „HDE-Konsumbarometer im Oktober: Verbraucherstimmung erholt sich weiter – Konsumenten bleiben aber abwartend“: https://www.handelsverband-nrw.de/2020/10/05/hde-konsumbarometer-im-oktober-verbraucherstimmung-erholt-sich-weiter-konsumenten-bleiben-aber-abwartend/

 

Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V., „E-Commerce-Schwung hält an: Online-Handel legt im 3. Quartal 2020 mit einem Plus von 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu“: https://www.bevh.org/presse/pressemitteilungen/details/e-commerce-schwung-haelt-an-online-handel-legt-im-3-quartal-2020-mit-einem-plus-von-133-prozent-im.html

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Hinweis zur Methodik

 

Die oben dargestellten Aussagen sind das Ergebnis von Umfragen, die das Verbraucherforum mydealz Mitte Oktober 2019 mithilfe des Marktforschungsinstituts Statista und Mitte Oktober 2020 unter 1.000 beziehungsweise 2.022 Verbrauchern aus Deutschland durchgeführt hat. Statista arbeitete hierbei mit online-repräsentativen Bevölkerungsstichproben, die mittels fester Quoten bezüglich des Geschlechts, Alters und der Region gebildet wurden.

 

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Über mydealz

 

mydealz (https://www.mydealz.de) wurde im Jahr 2007 von Fabian Spielberger als Blog gegründet und ist heute mit 50,9 Millionen Kontakten pro Monat die größte Social-Shopping-Plattform. 6,7 Millionen Konsumenten (Unique User) nutzen mydealz jeden Monat, um Angebote einzustellen, zu diskutieren und zu bewerten und so Produkte zu den besten Konditionen am Markt zu finden. Seit 2014 ist mydealz Teil der Pepper.com-Gruppe, die als weltweit größte Shopping-Community neben Deutschland auch in Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Mexiko, den Niederlanden, Österreich, Polen, Russland und Spanien betreibt. Monatlich nutzen 25 Millionen Verbraucher die zwölf Pepper-Plattformen, um sich über aktuelle Angebote auszutauschen und 12.000 Kaufentscheidungen pro Minute zu treffen. 

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